Forschung & Lehre 11|23 820 NACHRICHTEN Täglich aktuelle Nachrichten auf www.forschung-und-lehre.de WissZeitVG:Verhandlungen zur Reform stocken Antragsfrist für Elsevier-Vertrag läuft;Vertragsverlängerung bei Wiley Die Universitäten sind in das Wintersemester 2023/2024 gestartet. Die Bundesregierung hatte angekündigt, einen Vorschlag zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) vorzulegen. Seitdem wartet die wissenschaftliche Community auf Ergebnisse. Laut Jens Brandenburg (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), befindet sich der Entwurf derzeit in der Ressortabstimmung, wie er im Newsletter „Research Table“ vom 17. Oktober zitiert wird. Auf Nachfrage von „Forschung & Lehre“ teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit, dass derzeit nichts Näheres zum zeitlichen Ablauf der Reform gesagt werden könne – weder mit Blick auf anstehende Diskussionen noch auf zu erwartende Termine für Entscheidungen. Es bleibt also weiterhin unklar, wie es mit der Befristungsdauer von Anstellungsverträgen weitergeht. Getragen wird der Entwurf derzeit nur von der FDP-Fraktion, unter deren Leitung das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) steht. Grüne und SPD haben sich vom Gesetzesentwurf des BMBF distanziert. „Forschung & Lehre“ hat nachgefragt, mit welchen Positionen die Mitglieder des Bildungsausschusses in die Abstimmungen gehen: https:// t1p.de/4sjbb. Seit Oktober können teilnahmeberechtigte Institutionen einen Antrag auf die Beteiligung am kürzlich geschlossenen Vertrag zwischen dem DEAL-Konsortium, einer Vertretung von Wissenschaftseinrichtungen, und dem Wissenschaftsverlag Elsevier stellen. Einige Institutionen hätten unmittelbar nach Eingang der Unterlagen zur Teilnahme ihre Zusage angemeldet, wie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf Nachfrage von „Forschung & Lehre“ mitteilte. Andere Einrichtungen prüften das Vertragsergebnis beziehungsweise seien mit der juristischen und operativen Vorbereitung der Vertragsteilnahme befasst. Vor dem Stichtag am 15. Januar 2024 werde das DEAL-Konsortium laut HRK keine Mitteilung über die Zahl der Zusagen machen oder Institutionen benennen. Im September einigten sich DEAL und Elsevier nach jahrelangen Verhandlungen auf einen Vertrag. Seit 2018 haben Forschende vieler Institutionen keinen Zugriff auf Elsevier-Publikationen. Derweil wurde auch der Vertrag mit dem Wissenschaftsverlag Wiley rechtzeitig um fünf weitere Jahre verlängert, wie der Verlag bekanntgab. Forschende an deutschen Institutionen haben damit weiterhin die Möglichkeit, im gesamten Wiley-Portfolio Open Access zu publizieren. Mit eingeschlossen ist auch der Lesezugriff auf alle WileyZeitschrifteninhalte. Wissenschaftsrat: Empfehlungen für Medizin und Digitales Der Wissenschaftsrat (WR) hat in seinen Herbstsitzungen unter anderem Empfehlungen zur Akademisierung von Gesundheitsfachberufen sowie zur Digitalisierung der Forschung ausgesprochen. In Gesundheitsfachberufen sieht er gestiegene Anforderungen und empfiehlt eine vermehrte wissenschaftliche Qualifikation. Dies begründet er zum einen mit der demografischen Entwicklung wie auch der fortschreitenden Technisierung und Digitalisierung. Neben der bereits erfolgten Akademisierung des Hebammenberufs sollten laut WR daher künftig bis zu 20 Prozent der weiteren Angehörigen der Gesundheitsfachberufe akademisch ausgebildet werden. Dabei sollte der Fokus weiterhin auf dem Auf- und Ausbau primärqualifizierend-dualer Studiengänge liegen. Um die dringend benötigten hochschulisch qualifizierten Kräfte auszubilden, empfiehlt das Beratungsgremium die Einrichtung und Förderung von Zentren für Forschung, Lehre und Versorgungssteuerung, die vorhandene Expertise zusammenführen und stärken sollen. Außerdem sollten die Gesundheitsfachberufe noch besser institutionell an den Universitäten verankert werden. Die Attraktivität der Studiengänge müsse steigen, beispielsweise durch eine Vergütung der Praxiseinsätze im Pflegestudium, analog zur bereits bestehenden Vergütung in der nichtakademischen Ausbildung. Im Bereich Digitales warnt der WR vor dem steigenden Risiko von Cyberangriffen auf Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Um diesen zu begegnen brauche es sowohl leistungsfähige und professionell aufgestellte Organisations- und Governancestrukturen als auch technische Vorkehrungen, Notfallpläne sowie Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen. Notwendig ist laut WR in jeder Institution zudem eine oder ein Chief Information Officer, damit Verantwortlichkeiten klar festgelegt sind. Das Budget für Digitales müsse steigen und verstetigt werden – sowohl für technische Ausstattung als auch das Personal. Nachrichten
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