Forschung & Lehre 11/2023

Forschung & Lehre 11|23 854 BESOLDUNG Reale Besoldung nach wie vor heterogen Wieviel zahlen die Bundesländer in W1, W2 und W3? Die aktuellen Zahlen einer Spezialauswertung des Statistischen Bundesamts im Auftrag des Deutschen Hochschulverbands bestätigen, dass die real im Durchschnitt bezahlte Besoldung in den Bundesländern nach wie vor sehr heterogen ist. Die einzelnen Ergebnisse sind den Tabellen zu entnehmen. In puncto Gender-Pay-Gap gibt es (nach wie vor) ein nahezu unverändertes Bild: Während der Gender-PayGap in W3 verhältnismäßig hoch ist, hat er in den Besoldungsgruppen W1 und W2 leicht abgenommen. Spitzenreiter bei der realen Besoldung für Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren ist nach wie vor mit relativ deutlichem Abstand Baden-Württemberg. Die Besoldungsspreizung bis hin zu Platz 16 – dem neuen und alten Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern – liegt bei W1 bei gut 1 000 Euro brutto monatlich. Im Bereich W2 gibt es mit Nordrhein-Westfalen einen neuen Tabellenführer, was gegebenenfalls auch an den strukturellen Erhöhungen der Familienzuschläge in NRW liegen dürfte. Insgesamt ist im Bereich W2 die Besoldungsspreizung – zumindest im Vergleich betrachtet – bescheidener. Sie liegt bei „nur“ 580 Euro Unterschied zwischen der Besoldung in NRW und der Besoldung in Brandenburg. Erfreulich ist, dass im Segment W3 nun bei zwei Bundesländern (die beiden mit der größten Professorinnen- und Professorendichte – NRW und Bayern) die real bezahlte Durchschnittsbesoldung bei 10 000 Euro oder sogar knapp darüber liegt (Spitzenreiter: auch hier NRW mit 10 010 Euro brutto monatlich). Negativ fällt allerdings auf, dass in dem wichtigen Bereich W3 die Spreizung zwischen dem Marktführer Nordrhein-Westfalen und dem wiederum alten und neuen Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern inzwischen bei über 1 700 Euro monatlich TATSÄCHLICHE DURCHSCHNITTSBESOLDUNG W1 BRUTTO MONATLICH* Besoldung W1 in Euro (6/2022) W1 in Euro (6/2021) 1. Baden-Württemberg 5.830 5.830 2. Hessen** 5.510 5.340 3. Berlin 5.420 5.460 4. Nordrhein-Westfalen 5.330 5.110 5. Sachsen-Anhalt 5.300 5.260 Thüringen 5.300 5.120 7. Rheinland-Pfalz 5.230 5.210 8. Sachsen 5.180 5.210 9. Bayern 5.140 5.100 10. Hamburg 5.070 5.160 11. Niedersachsen 5.030 5.040 12. Schleswig-Holstein 5.020 5.080 13. Bremen 5.010 *** 14. Brandenburg 4.990 5.140 15. Saarland 4.970 **** 16. Mecklenburg-Vorpommern 4.810 4.840 gewichteter Durchschnitt 5.340 5.290 Quelle: Statistisches Bundesamt * Insbesondere inklusive Erfahrungsstufen, Grundleistungsbezug, der diversen Leistungsbezüge, Forschungs- und Lehrzulagen, Familienzuschlag und zumTeil auch „anteiliger“ Sonderzuwendungen, soweit länderweise vorgesehen. ** Inklusive fünf Prozent eines Monatsbezugs als monatliche Auszahlung der Sonderzuwendungen. *** Keine Angabe. **** Keine validen Angaben. GEWICHTETER DURCHSCHNITT W1-W3 VERGLEICH FRAUEN/MÄNNER BRUTTO MONATLICH 6/2022 * Besoldung männlich 2022 weiblich 2022 Gender Pay Gap 1. W1 5.400 5.280 120 2. W2 7.480 7.190 290 3. W3 9.700 9.040 660 Quelle: Statistisches Bundesamt * Insbesondere inklusive Erfahrungsstufen, Grundleistungsbezug, der diversen Leistungsbezüge, Forschungs- und Lehrzulagen, Familienzuschlag und zumTeil auch „anteiliger“ Sonderzuwendungen, soweit länderweise vorgesehen.

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