Forschung & Lehre 11|23 864 ERGRÜNDET & ENTDECKT Ergründet und entdeckt Nobelpreise 2023 Für ihre grundlegenden Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 erhalten in diesem Jahr die in Ungarn geborene Forscherin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weissman den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Katalin Karikó arbeitet derzeit an den Universitäten Pennsylvania/USA und Szeged/Ungarn, Drew Weissman an der Universität Pennsylvania/USA. Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den in Deutschland forschenden Ferenc Krausz, Pierre Agostini in den USA sowie an die Französin Anne L’Huillier. Sie entwickelten einen Weg, extrem kurze Lichtblitze zu erzeugen, mit denen sich jene ultraschnellen Prozesse messen lassen. Ferenc Krausz forscht als Direktor am MPI für Quantenoptik in Garching bei München sowie an der Universität München. Anne L’Huillier arbeitet an der Universität Lund (Schweden) und Pierre Agostini an der Ohio State University. Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an drei in den USA tätige Forscher für die Entdeckung und Entwicklung von sogenannten Quantenpunkten. Quantenpunkte werden unter anderem in modernen Bildschirmen, LED-Lampen und auch in der Tumor-Chirurgie verwendet. Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften wird in diesem Jahr an Claudia Goldin verliehen. Die Forscherin erhält die renommierte Auszeichnung für ihre herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Claudia Goldin ist an der USUniversität Harvard tätig. Die Nobelpreise sind mit jeweils elf Millionen schwedischen Kronen (950 000 Euro) dotiert. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters AlfredNobel. dpa Hybride Arbeitsmodelle Täglich aktuelle Nachrichten auf www.forschung-und-lehre .de Forschende des FraunhoferInstituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO liefern in einer Studie Einblicke in den Status quo hybrider Arbeitsmodelle. Sie befragten mehr als 3 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen im Frühjahr 2023 zu ihrer aktuellen Arbeitssituation. Demnach bewerteten die Befragten die erlebte Sichtbarkeit in der hybriden Arbeitssituation sowie die wahrgenommene Involviertheit und die informellen Kontakte zu Führungskräften und zu neuen Kolleginnen und Kollegen überwiegend positiv. Gut zwei Drittel der Befragten fühlten sich „gesehen“ und gut integriert. Allerdings hätten sich auch Effekte mangelnder Sichtbarkeit von Kolleginnen und Kollegen, zum Beispiel bei der Wahrnehmung von Belastung gezeigt. Sichtbar geworden sei aber auch das Problem einer zunehmenden „sozialen Erosion“. Dabei gehe es um Themen wie Teamidentität, Bindung und darüber hinaus auch um innovationskritische Aspekte des Teilens und Weiterentwickelns von gemeinsamem Wissen. Werte von 30 bis teilweise über 40 Prozent bei entsprechenden Fragestellungen in der Erhebung hätten auch problematische Effekte gezeigt. Dazu gehörten unter anderem eine mangelnde Transparenz bei Überlastungssituationen von Kolleginnen und Kollegen, fehlende Feedbackschleifen oder zu wenig Gesprächsmöglichkeiten. Auch die Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen stelle in der hybriden Arbeitswelt eine große Herausforderung dar, was die Studie ebenfalls bestätige. IAO; Josephine Hofmann/Stefan Rief https://www.iao.fraunhofer.de/ de/presse-und-medien/aktuelles/ realitaetscheck-hybrider-arbeit-indeutschland.html Foto: mauritius images/ Federico Caputo_Alamy Stock Photos
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