Hochschulgebäude sind anspruchsvolle und komplexe Bauwerke, an die im Regelfall spezialisierte Nutzungsanforderungen gestellt werden. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Forschung mit Laboren, Werkstätten und Versuchshallen, aber auch Lehr- und Veranstaltungsräume, ebenso wie Bibliotheken oder Mensen. Zugleich wird mit demBegriff Hochschulbau nicht nur die baulich-technische Infrastruktur – also Gebäude, Flächen und Räume inklusive der zugehörigen technischen Ausstattung –, sondern auch deren Planung, Betrieb und Nutzung verstanden (Wissenschaftsrat, 2022). Den Hochschulbauten kommt dabei als den zentralen sozialen und physischen Orten der Hochschulen eine hohe strategische Relevanz zu. Auch wenn unter den Bedingungen der Coronapandemie Lehre zumindest temporär in den virtuellen Raum verlagert wurde, können wir für die Zukunft davon ausgehen, dass Hochschulen auch weiterhin (zumindest in der Breite) auf Gebäude und einen gemeinsamen Ort angewiesen sein werden, um ihre Leistungen in Forschung und Lehre, aber auch in der „Dritten Mission“ adäquat erbringen zu können. Der physische Ort dient als Stätte der Begegnung und Kommunikation, die Hochschulgebäude tragen zur Gestaltung und Strukturierung des hochschulischen Lebens bei. Und da Hochschulbauten einen flächenmäßig großen Anteil der Gebäude der öffentlichen Hand ausmachen, kommt ihrer Planung, Sanierung, Nutzung und dem Betrieb auch eine zentrale politische Bedeutung zu. | GRIT WÜRMSEER | Der Zustand der Hochschulbauten in Deutschland variiert stark, viele Gebäude haben mit veralteter technischer Infrastruktur und sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten zu kämpfen. Es besteht erheblicher Modernisierungsbedarf, um die Attraktivität der Hochschulen zu steigern und um im internationalen Wissenschaftswettbewerb bestehen zu können. Idealerweise ein Begegnungsraum Stand und Perspektiven des Hochschulbaus in Deutschland Foto: mauritius images / Alamy
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