12|24 Forschung & Lehre 925 ERGRÜNDET & ENTDECKT Weltweit kleinster QR-Code Ein Forscherteam von Physikern der Universität Münster hat den weltweit kleinsten QR-Code hergestellt. Mit einer Größe von 5,38 Quadratmikrometern sei er rund 20 Mal kleiner als der bisherige Weltrekord einer Forschungsgruppe aus Singapur und etwa siebenmal kleiner als eine menschliche rote Blutzelle. Der QR-Code, der auf die Internetseite des Departments für Quantenphysik verweise, sei nach einer unabhängigen Messung durch das Technologieunternehmen „Hitachi High-Tech Europe GmbH“ von „Guinnes World Records“ offiziell als Rekord anerkannt worden. Mit dem Miniatur-Code möchte die Universität das Physikstudium bewerben. Universität Münster; Carsten Schuck et al. Trennungen sind für Verheiratete belastender als für Unverheiratete. Zu diesem Schluss kommt eine Studie eines internationalen Forscherteams. Die Forschenden analysierten, wie sich eine Trennung auf die generelle Zufriedenheit mit dem Leben, die psychische Gesundheit und die wahrgenommene Einsamkeit auswirken. Im Fokus der Studie standen laut der beteiligten HU Berlin überwiegend Unverheiratete. Das Forscherteam fand demnach keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern hinsichtlich der Auswirkungen von Trennungen auf Wohlbefinden und auf Einsamkeit. Bei Männern und Frauen nahmen Lebenszufriedenheit und psychische Gesundheit im Zuge einer Trennung im Durchschnitt gleich stark ab, und die Einsamkeit nahm in beiden Gruppen gleichermaßen zu. Die Studie zeigte auch, dass Trennungen eher von Frauen ausgingen und Männer sich nach einer Trennung stärker als Frauen nach einer neuen Beziehung sehnten. Überrascht waren die Forschenden darüber, dass nur die Verheirateten bei einer Trennung einen deutlichen Rückgang an Lebenszufriedenheit und psychischer Gesundheit erlebten. Weder das Alter noch andere Faktoren wie Kinder, Einkommen oder Partnerschaft seien hier relevant gewesen, sondern allein die eheliche Trennung. Die aktuelle Studie trägt den Forschenden zufolge dazu bei, die Auswirkungen von nichtehelichen Trennungen besser zu verstehen. HU Berlin; Iris Wahring et al., DOI: 10.1037/pag0000859 Neben sachlichen Argumenten für oder gegen die Windkraft finden im öffentlichen Diskurs auch falsche oder irreführende Behauptungen Verbreitung. Ein internationales Forscherteam hat in mehreren Studien mit insgesamt 6 000 Teilnehmenden untersucht, in welchem Ausmaß Menschen Falschinformationen über Windräder zustimmen. Demnach stimmte in repräsentativen Umfragen in Australien, Großbritannien und den USA über ein Viertel der Befragten einer Vielzahl von falschen und irreführenden Behauptungen über Windräder zu. Wie das an der Studie beteiligte Leibniz-Institut für Psychologie berichtet, glaubten etwa 20 Prozent der Befragten beispielsweise Aussagen an vermeintliche Gesundheitsrisiken durch Windräder. Etwa 40 Prozent gingen von geheimen Machenschaften und manipulierten Informationen beim Ausbau der Windenergie aus. Eine repräsentative Umfrage in Deutschland zeigte den Forschenden zufolge etwas niedrigere Werte. Überraschend sei gewesen, dass die Zustimmung zu thematisch sehr unterschiedlichen falschen Aussagen von den gleichen Personen gekommen sei. Wer also glaube, Windräder hätten einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit, stimme beispielsweise auch eher der Behauptung zu, Windräder seien ökonomisch ineffizient. Die Studienergebnisse zeigten des Weiteren, dass die Zustimmung zu Falschinformationen über Windräder vor allem von den Weltanschauungen der Befragten abhänge. Als besonders zentral erwies sich den Forschenden zufolge eine verschwörerische Weltsicht: Wer generell dazu neige, Verschwörungen hinter gesellschaftlichen Ereignissen zu vermuten, stimme den Falschinformationen eher zu. Ausgeprägte wissenschaftliche Kenntnisse hingegen hätten die Zustimmung zu Falschinformationen kaum verringert, der Bildungsgrad der Befragten spiele demnach keine Rolle. Leibniz-Institut für Psychologie Trier; Kai Sassenberg et al., DOI: 10.1038/s41467-024-53278-2 Täglich aktuelle Nachrichten auf www.forschung-und-lehre.de Nacheiner Trennung Falschinformationen und Weltanschauung Foto: mauritius images-Carlos Sánchez Pereyra Vera Müller
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