Forschung & Lehre 12|24 960 OPTIMISMUS Was ist das Beste an Ihrem Beruf? Die perfekte Mischung aus Gestaltungsmöglichkeiten und menschlicher Interaktion. Besonders bereichernd finde ich die Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlichster Perspektiven – von Studierenden über Dozierende bis hin zu Patientinnen und Patienten. Diese Kombination aus Vision und direktem Kontakt macht meinen Beruf so besonders. Welcher Rat war für Ihre berufliche Karriere besonders hilfreich? Sei authentisch. In der Wissenschaftspolitik gibt es viele Baustellen.Welche hat Vorrang? Es gibt immer noch einen viel zu großen Gender Gap. Sei es in der Bezahlung oder der Besetzung relevanter Stellen. Was haben Sie erst vor Kurzem entdeckt? Mehr innere Ruhe und Gelassenheit. Welcher Illusion geben Sie sich gerne hin? Dass ich etwas bewegen kann. Was empfinden Sie als Glück? Beruflich: wenn wir im Team gemeinsam Erfolge feiern können und Projekte erfolgreich sind. Privat: in meiner Mitte zu sein und im Hier und Jetzt zu leben. Was ist des Guten zu viel? Meetings und E-Mails zu Fragen, die auch in einer kurzen Absprache hätten geklärt werden können. Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben? Dass sich manche Dinge in der Wissenschaft und Medizin schneller ändern lassen. Wie gehen Sie mit Durststrecken um? Ich tausche mich mit meinem Mann oder guten Freundinnen und Freunden aus und hole mir dadurch neue Motivation und Willen. Wovon lassen Sie sich inspirieren? Von starken Frauen in der Geschichte, die gegen alle Widerstände Großes erreicht haben – wie Katherine Johnson, die als afroamerikanische Mathematikerin bei der Nasa Pionierarbeit leistete. AmEnde optimistisch? KURZVITA Professorin Dr. Sandra Steffens Als promovierte Medizinerin und Fachärztin führte mich mein Weg von der Urologie über die Radiologie zurück zur Urologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), wo ich 2012 die Venia Legendi erhielt. AlsTrägerin des Rudolf HohenfellnerPreises und des Ferdinand Eisenberger-Stipendiums engagierte ich mich im Deutschen Netzwerk Nierentumoren. Seit 2016 leite ich die Curriculumsentwicklung an der MHH und konnte, ausgestattet mit einem Master of Medical Education, wichtige Innovationen umsetzen: ein verpflichtendes Wissenschaftsmodul, die UAPP für den digitalen Unterricht am Krankenbett sowie Initiativen für mehr Diversität und Gleichstellung. 2023 wurde mein Engagement mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis Medizin gewürdigt. Als Mutter zweier Kinder weiß ich, wie wichtig es ist, Visionen mit Pragmatismus zu verbinden – sei es im Beruf oder beim Wandern. Foto: privat Worüber haben Sie zuletzt gestaunt? Über die Kraft der Natur während unserer Alpenüberquerung. Wo werden Sie schwach? Chips. Worüber können Sie lachen? Modern Family. Was gehört für Sie zu einem gelungenenTag? Eine gute Mischung aus produktiver Arbeit und Momenten der Ruhe. Was antworten Sie Schwarzmalern? Manifestiere nicht das Negative. Ist Optimismus Pflicht? Ich denke schon. Ohne Optimismus wird es in der Welt sehr schwierig. Frei nach dem Zitat: „I choose to see the beauty in the world.”
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