Forschung & Lehre 9/2019

9|19 Forschung & Lehre F U N D S A C H E N 801 Fundsachen verantwortlich „Unsere Einstellung der Zukunft gegen- über muss sein: Wir sind jetzt verant- wortlich für das, was in der Zukunft geschieht.“ Karl Popper (1902 bis 1994) machtlos „Bei den britischen Forschern spürt man Wut. Sie sind wütend auf eine ver- logene Politik. Aber auch frustriert, dass sie die Lügen der Brexit-Kampa- gen nicht entlarven konnten. Man fühlt sich machtlos.“ Dr. Enno Aufderheide, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung; zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 13. August 2019. einsichtig „The toughest job in the nation ist the one of an academic- or health-institu- tion president.“ William H. McRaven, ein Leiter der US- amerikanischen Militäroperation gegen Osa- ma bin Laden, Kanzler der UniversitätTexas von 2015 bis 2018; zitiert nach Chronicle of Higher Education vom 19. Juli 2019. angenähert „(Der) Habitus eines Bankangestellten oder einer Unternehmensberaterin ist heute nur noch schwer von dem einer Wissenschaftlerin oder eines Angestell- ten im Kulturbetrieb zu unterscheiden. Auch die Lebensstile und kulturellen Vorlieben nähern sich an. Damit büßt Kultur das widerständige Potential ge- genüber ökonomischen Verwertungs- zielen und Machtverhältnissen ein. Bis in die siebziger Jahre hinein wurde Kul- tur immer noch als eine Sphäre begrif- fen, in der andere, gegenkulturelle oder auch rein ästhetische Werte gelten. Das hat sich vollkommen verändert. Kunst, Kultur und Wissenschaft sind heute viel stärker ins Marktsystem integriert. Fol- gerichtig ändert sich der Ort gesell- schaftlicher Opposition, er wandert ins konservative Lager ein, dem es aber oft schon aussreicht, sich rein durch den Widerstand gegen die dominierenden Werte zu definieren und sich auf nos- talgische Positionen zurückzuziehen.“ Professorin Cornelia Koppetsch; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. August 2019. wichtig „Lernen ist heute wahrscheinlich noch wichtiger als früher, gerade weil Smart- phones uns so vieles abnehmen.“ Martin Sonneborn, Vorsitzender der Partei „Die Partei“; zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 19. August 2019. unglaublich „Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andere ihn begehen.“ Georg Christoph Lichtenberg (1742 bis 1799) eingebildet „Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Ver- fasser etwas gewusst hat.“ JohannWolfgang von Goethe (1749 bis 1832) unabwendbar „Wissenschaftler sind keine Idioten. Sie wissen, dass Unruhe für viele Jahre un- abwendbar sein wird.“ Professor Andre Geim mit Blick auf die Brexitpläne Boris Johnsons; zitiert nach Süd- deutsche Zeitung vom 14. August 2019 vernünftig „Und wenn man etwas verstehen will, werden auch die schrecklichsten Erleb- nisse zu Objekten des Verständnisses. Hegel sagt: Wenn man die Welt ver- nünftig ansieht, schaut sie vernünftig zurück. Das heißt nicht, dass die Welt vernünftig wäre; aber wir geben ihr Sinn durch die Art des Blicks, den wir auf sie richten. Zur Welt gehört auch unsere eigene Biographie.“ Ágnes Heller, ungarische Philosophin im Interview ein halbes Jahr vor ihremTod mit 90 Jahren; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. August 2019. überheblich „Im Ergebnis ist jetzt überhaupt keine niedersächsische Hoch- schule unter den elf Exzellenz-Universitäten. Als ehemaliger Wissenschaftsminister muss ich sagen, das ist ein sehr bekla- genswerter Befund. Ich neige nicht zur Überheblichkeit, aber in diesem Punkt bin ich mir ganz sicher: Wäre ich immer noch Minister gewesen, wäre das nicht passiert.“ Thomas Oppermann, SPD, MdB, Vizepräsident des Deutschen Bundestages; zitiert nach GöttingerTageblatt vom 5. August 2019. einsichtig „Haltet daran fest, daß wie man denkt, was man denkt, was man sagt und wie man in der wechselseitigen Kommunikation Ideen verbreitet, einen Unterschied ausmacht im Gang der Dinge.“ Hans Jonas (1903 bis 1993) am 11. Juni 1992 anlässlich seiner Ehrenpromotion durch die Freie Universität Berlin

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